Was hat Adoption & Change Management mit „Gegen den Strom schwimmen“ zu tun…

Christoph Twiehaus | 10.04.2021

 

„Wie haben Sie das dem bei einem anderen, vergleichbaren Projekt gemacht? Das können wir doch sicher 1:1 übernehmen.“
So oder so ähnlich verlaufen immer wieder Gespräche mit potentiellen Kunden. Angenommen wir verfolgen den Gedanken weiter. Dann wäre der Umkehrschluss, dass der Kunde mit seinen Produkten, Dienstleistungen, Wertschöpfungsprozeßen uvm. mit dem Kunden aus dem „anderen, vergleichbaren“ Projekt identisch sein müsste. Verrückte Hypothese? Nein, Realität.
Ich stelle dann gerne die Frage, ob mein Gesprächspartner der Auffassung sei, das die Unternehmen austauschbar seien. Spätestens dann gibt es (oft) nur noch zwei Wege wie sich das Gespräch weiter entwickelt. Entweder das Gespräch kommt zügig zum Ende und der vermeintlich undiplomatische Twiehaus ist als potentieller Projektpartner gestorben oder es beginnt sich ein spannender Dialog zu entwickeln… Wie ich meine Aussagen belegen würde usw…

Ich zeige dann gerne eine meiner Wasserflaschen, die mich seit Jahren begleiten. Meine Soulbottle habe ich damals aus verschiedenen Gründen gekauft. Ich hatte  eine Woche lang sämtlichen Verpackungsmüll gesammelt, den ich auf meiner 4-Tages-Kunden-Tour kreuz und quer durch Deutschland produziert habe. die Menge war erschreckend. Am Wochenende bin ich dann zufällig über „mein“ Motiv gestolpert.

Die ersten Termine in der Folgewoche bei Kunden drehten sich alle über das „Warum schleppen sie den jetzt so eine schwere Flasche mit sich herum“ oder „Das Motiv ist schon provizierend“. Ja, genau das soll es auch.
Und was hat das jetzt mit Adoption und Change Management zu tun? Eine Menge. Zurück zum Anfang des Posts.
Solange alle immer im Schwarm in die gleiche Richtung wie bisher schwimmen, werden keine nachhaltigen Veränderungen ausgelöst. Es braucht immer einen Initiator, der andere Blickwinkel ins Spiel bringt, der neu denkt, der Erfahrungen neu bewertet und adaptiert, der kritische Fragen stellt, der nicht stromlinienförmig einfach Ja sagt…. Nein, diese „Falsche-Richtung-Schwimmer“ sind keine Geisterfahrer… sie mögen nerven, aber sie sind als Impulsgeber notwendig.
Jeder Schwarm funktioniert anders = jeder Kunde ist anders = Nein, wir können nicht einfach ein bestehendes Konzept 1:1 auf den nächsten Kunden übertragen….

 

Adoption und Change Management ist z.B. nur dann erfolgreich

  • wenn wir mit unserem Werkzeugkasten die Komfortzone verlassen, um Neues kennen zu lernen 
  • wenn alle im Schwarm unterschiedliche Blickwinkel zulassen (vor allem die „Anführer“) und jeder individuell den notwendigen Freiraum für Veränderungen eingeräumt bekommt
  • wenn neue Denkweisen zugelassen und gefördert werden